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«Bildungsverläufe» und «Lernumwelt» mehrheitlich positiv bewertet

Wie häufig gehen Berufsmaturanden/-innen studieren? Nimmt die Nutzung von Tagestrukturen im Kanton Luzern zu? Oder wie hoch sind die Luzerner Bildungsausgaben? Die Bildungsindikatoren von LUSTAT beobachten solche und andere Entwicklungen der Luzerner Bildungslandschaft fortlaufend.

Aktuell verläuft bei 15 der insgesamt 28 bewerteten Bildungsindikatoren die Entwicklung in die gewünschte Richtung, bei 9 Indikatoren ist ein unerwünschter Verlauf zu beobachten. Die restlichen Indikatoren werden weder positiv noch negativ beurteilt. Die Bildungsindikatoren sind in Themenblöcke geordnet und bilden verschiedene Dimensionen des Luzerner Bildungssystems ab: Bildungsverläufe, Lernumwelt, Wirkung von Bildung sowie Bildungsinvestitionen und Kosten.

Studieneintritt von Berufsmaturanden/-innen erreicht Zielwert
Wie im Vorjahr kann bei 5 der 6 beurteilten Indikatoren der Dimension «Bildungsverläufe» ein positives Fazit gezogen werden. Der Anteil der Berufsmaturanden/-innen, die innerhalb von dreieinhalb Jahren nach der Matura in eine Fachhochschule, eine pädagogische Hochschule oder mittels Passerellen-Ergänzungsprüfung in eine universitäre Hochschule eintreten, hat sich erhöht. Er liegt neu beim angestrebten Zielwert von 68 Prozent. Weiterhin positiv beurteilt wird der Anteil der Lernenden, die von der Primarstufe ins Langzeitgymnasium wechseln. Mit 18,7 Prozent entspricht er annähernd dem Referenzwert (18,5%). Im erwünschten Bereich liegen ebenfalls die Übertritte in die berufliche Grundbildung (u.a. Berufslehre), die Studiendauer und die Durchlässigkeit. Letztere wird am Anteil der Studierenden gemessen, die nicht mit einer gymnasialen Matura an eine universitäre Hochschule gelangt sind. Hingegen wird beim Studieneintritt der gymnasialen Maturanden/-innen der Zielwert von 95 Prozent nicht erreicht.

Integrative Sonderschulung und Nutzung der Tagesstrukturen haben wie erwünscht zugenommen
Die «Lernumwelt» im Kanton Luzern wird aktuell besser beurteilt als im vergangenen Jahr. Insgesamt weisen 6 der 8 Indikatoren in die gewünschte Richtung, so die Indikatoren zur frühen Sprachförderung, zum Privatschulbesuch oder zu den Betreuungsverhältnissen an den Luzerner (Hoch-)Schulen. Positiv fällt neu das Urteil beim Indikator zur integrativen Sonderschulung aus: Wie angestrebt werden gut 45 Prozent der Lernenden mit einer sonderpädagogischen Massnahme integrativ beschult. Da nun drei Datenjahre vorliegen, wird neu auch die Nutzung der Tagesstrukturen bewertet. Wie gewünscht werden diese Angebote zunehmend von Luzerner Kindern und Jugendlichen in Anspruch genommen. Die Indikatoren zur Chancengerechtigkeit und zur Bildungsmobilität zeigen hingegen weiterhin in eine unerwünschte Richtung.

Gymnasiale Maturitätsquote sinkt unter Zielwert
Bezüglich der «Wirkung» von Bildung zeigt sich ein durchzogenes Bild: von den 9 bewerteten Indikatoren entwickeln sich 4 in die gewünschte Richtung und ein Indikator wird weder positiv noch negativ beurteilt. Auf erwünscht hohem Niveau liegen sowohl die Studienerfolgsquote der Luzerner Maturanden/-innen als auch der Anteil der Personen, die nach der Berufslehre eine höhere Berufsbildung absolvieren. Ebenfalls positiv bewertet werden der Bildungsstand der Bevölkerung sowie die Entwicklung der Löhne von Luzerner/innen mit Tertiärabschluss im Vergleich zum schweizerischen Mittel. Die gymnasiale Maturitätsquote ist im Kanton Luzern jedoch auf 18,7 Prozent gesunken, und erreichte damit im Jahr 2019 den angestrebten Zielwert von 19,5 Prozent nicht mehr. Auch die Berufsmaturitätsquote liegt – trotz steigender Tendenz – noch unter den Erwartungen. Markant gestiegen ist im Jahr 2020 die Erwerbslosenquote, beeinflusst durch die Corona-Pandemie.

Pro Einwohner/in werden weiterhin rund 3'500 Franken für Bildung ausgegeben
Bei den «Investitionen und Kosten» zeigt weiterhin kein Indikator vollständig in die gewünschte Richtung. Im Jahr 2019 lagen im Kanton Luzern die Pro-Kopf-Bildungsausgaben bei 3'535 Franken. Die Pro-Kopf-Ausgaben haben im Dreijahresmittel nicht wie erwünscht zugenommen, sondern sich kaum verändert. Auch die Bildungs- und Gesamtausgaben stehen nicht im gewünschten Verhältnis zueinander. Negativ beurteilt werden die Bildungsausgaben pro Lernendem/-r sowie die Ausgaben für Stipendien, die weiterhin unter dem Vergleichswert der Referenzkantone liegen.

Quelle: Lustat Statistik Luzern

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